Dass wir die Welt in Farben sehen, erscheint uns
selbstverständlich. Diese Fähigkeit hängt mit den Sehzellen in der Netzhaut
unserer Augen zusammen, genauer gesagt mit den Zapfen in der Netzhaut. Diese
gibt es in drei unterschiedlichen Ausführungen, von denen eine besonders für
blaues (S), die zweite für grünes (M) und die dritte für rotes (L) Licht
empfindlich ist (Abb. 1).
Abbildung 1:
Empfindlichkeit der Farbstoffe in den drei Zapfentypen des menschlichen Auges (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cone-response.svg#filelinks)
Die uns Menschen bekannten Farben lassen sich daher im
sogenannten RGB Farbraum darstellen, welchen man durch die Kombination der
Farben Rot, Grün und Blau erhält. Wird eine weiße Fläche mit Lichtbündeln aller
drei Grundfarben gleichzeitig beleuchtet, so sehen wir die Farbe Weiß. Sobald
eine der drei Grundfarben fehlt, sehen wir die Mischfarbe der verbleibenden
Farben (Abb. 2).
Abbildung 2:
Zusammensetzung der Farbe Weiß und die Entstehung von Mischfarben in unserem
Auge.
Übergangsfarben entstehen durch die Mischung der Grundfarben
in unterschiedlicher Intensität, d.h. in unterschiedlichen Helligkeiten.
Bei all den Unterschieden zwischen dem Auge der Biene und
des Menschen und der zugehörigen Informationsverarbeitung gibt es jedoch eine
Gemeinsamkeit, welche hier bei der Simulation der Bienenfarben genutzt wird: Biene
und Mensch haben jeweils drei verschiedene Sehfarbstoffe, mit welchen unterschiedliche
Farben des Lichtes wahrgenommen werden. (Sie sind trichromatische Organismen).
Wenn wir mit unseren Augen das Farbenspektrum der Biene betrachten,
dann können wir nur einen Teil davon wahrnehmen. Vereinfacht kann man sagen,
dass Bienen für uns unsichtbares Ultraviolett sehen, dafür aber nicht den
Lichtanteil, welchen wir als Rot wahrnehmen. Deshalb ergibt sich folgende
Darstellung:
Rot fällt weg, da die Biene diese Farbe nicht sehen, dafür
können wir Ultraviolett (UV) nicht wahrnehmen, weshalb es hier schwarz
dargestellt ist (Abb. 3).
Abbildung 3: Das Farbenspektrum der Biene, mit dem menschlichen Auge betrachtet.
Um nun die Farben der Bienen für uns sichtbar zu machen,
bedienen wir uns eines Tricks: Wir verschieben „unsere“ Farben in den
Wahrnehmungsbereich der Biene. Das heißt, wir stellen Ultraviolett als
Bienenblau dar, Blau als Bienengrün und Grün wird schließlich zu Bienenrot
(Abb. 4).
Abbildung 4: Das Farbenspektrum der Biene, in den für uns sichtbaren Farbraum "verschoben".
Es soll ausdrücklich nicht behauptet werden, dass Bienen die
Farben genau in dieser Art wahrnehmen. Diese Darstellung ist nur eine Möglichkeit,
wie wir uns eine ungefähre Vorstellung von den Farben machen können, welche für
Bienen sichtbar sind.
Bildnachweis:
Abb. 1 aus: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cone-response.svg#filelinks
Abb. 2-4: Copyright Nicolas Chalwatzis 2013.